ImagekampagneDer neue TV-Spot: Creative Director Raphael Hermann im Interview
Am 23. August erscheint der neue TV-Spot des Handwerks. Story und Look des Films sind bis dahin streng geheim. Fast. Denn nun verrät ein Insider erste Details: Raphael Hermann ist Creative Director bei der Agentur Heimat und für das Konzept des Werbeclip verantwortlich. Mit ihm will Hermann nicht nur Interesse, sondern Leidenschaft für das Handwerk wecken.
Der kommende TV-Spot ist nicht das erste Filmprojekt im Rahmen der Imagekampagne: Bereits 2010 und 2012 sorgten große Produktionen für Aufsehen. Wieso gibt es 2014 einen weiteren Film?
Bisher stand vor allem die Schaffenskraft des Handwerks im Zentrum der Image-Kampagne. Mit Plakaten, Pressearbeit und Veranstaltungen wurde erfolgreich vermittelt, was das Handwerk alles zu bieten hat: Fünf Millionen Fachkräfte, 130 Berufe und viele faszinierende Geschichten. Auch die bisherigen TV- und Kino-Spots stellten die Vielfalt und Leistungsstärke des Handwerks in den Vordergrund. Nun möchten wir einen Schritt weiter gehen und gezielt den potentiellen Nachwuchs ansprechen. Hierfür muss jedoch ein Perspektivwechsel stattfinden - vom bisherigen "Das können
wir" zum neuen "Mach mit!". Wir wollen die Jugendlichen direkt auffordern, sich über eine Zukunft im Handwerk Gedanken zu machen. Unser Motto: "Die Welt war noch nie so unfertig. Pack mit an!"
Dieser Perspektivwechsel soll bereits im kommenden TV-Spot deutlich werden. Gedreht wurde er Mitte Juli in Berlin. Aber Konzeption und Planung des Films begannen doch schon weit früher?
Genau. Die Dreharbeiten sind Ende Juli abgeschlossen worden. Bis zur Veröffentlichung am 23. August befindet sich das Material nun in der Postproduktion: Das heißt Schnitt sowie Bild- und Tonbearbeitung. Die inhaltliche Konzeption des TV-Spots hat für uns in der Agentur bereits im Winter begonnen - mit der Ausarbeitung einiger Story-Ideen. Hieraus entstand dann das Drehbuch. Gemeinsam mit der Produktionsfirma haben wir uns schließlich auf die Suche nach einem Regisseur gemacht, der unser Konzept ästhetisch umsetzen kann.
Und dabei stießen Sie auf den dänischen Regisseur Jeppe Rønde. Warum ist er für diesen Film der richtige Mann?
Wir wollten einen Film machen, der sich unmittelbar an Jugendliche richtet. Jeppe hat das am besten verstanden. Er ist ein erfahrener Werbefilmer und hat schon viele vergleichbare Spots gemacht. Das Besondere: Jeppes Filme sehen nicht nach Werbung aus – und er kennt den Bildcode, den junge Menschen verstehen, ganz genau. Seine Bildsprache eckt an, trifft in den Bauch. Das ist gut. Denn Jugendliche wollen nicht belehrt werden. Sie wollen nicht durch Fakten, sondern durch Gefühle überzeugt werden.
Wie versuchen Sie denn, "den Bauch" der Jugendlichen zu treffen?
Hierfür arbeiten wir mit Identifikationsfiguren. Wir zeigen charismatische Jugendliche, die, wie fast alle jungen Menschen, etwas bewirken, die Welt verbessern wollen – und das auch in die Tat umsetzen. Die Botschaft: In einer Welt, die so unfertig wie unsere ist, gibt es viel zu tun. Die Jugendlichen im Film erkennen das und machen sich sofort an die Arbeit. Im Mittelpunkt steht ihre Energie und ihr Wille - ihre Leidenschaft. Sie soll auf die Jugendlichen vor dem PC oder dem Fernseher überspringen.
Und diese Jugendlichen sollen sich dann für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden?
Im besten Falle schon. Es geht uns eben nicht darum, zu zeigen: Beim Handwerk kannst du dies oder jenes machen. Wir wollen den Jugendlichen eher die großen Chancen vor Augen halten, die eine Ausbildung im Handwerk bietet. Wir sagen ihnen: Ihr lebt in einer Welt, in der ihr gebraucht werdet. Im Handwerk könnt ihr euch entfalten, euer Leben und diese Welt nach euren Vorstellungen gestalten.
Raphael Hermann ist seit zwei Jahren Creative Director (Text) bei der
Agentur Heimat und für die Handwerkskampagne verantwortlich.
