Konjunkturumfrage im schwäbischen Handwerk - 3. Quartal 2024
Wenig Hoffnung auf schnelle Erholung
Quartalstrend
Das wirtschaftliche Umfeld für die schwäbischen Handwerksunternehmen bleibt herausfordernd. Der private Konsum kommt nur zögerlich in Fahrt, die Industrieproduktion lahmt, was die Zulieferer aus dem Handwerk negativ zu spüren bekommen. Und die Lage im Bauhauptgewerbe bleibt trotz einiger Lichtblicke angespannt. Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zeigen dennoch eine hohe Widerstandsfähigkeit der Unternehmen. Der Geschäftsklimaindex erreicht im 3. Quartal 83 Punkte. Das ist 1 Zähler weniger als im Vorquartal. Im Vorjahresquartal wurden 80 Punkte erreicht.
Bei Unternehmen und Verbrauchern ist eine hohe Verunsicherung zu spüren. Das hemmt dringend notwendige Investitionen, bremst die Kaufkraft und verhindert Wachstum. Die Liste an politischen Herausforderungen ist lang. Doch ob Bürokratieabbau, die Entlastung von Handwerk und Mittelstand von zu hohen Steuern und Sozialabgaben oder die Ertüchtigung der Infrastruktur: Es passiert auf vielen Feldern viel zu wenig!
Zufriedenheit wenig verändert
Quer über alle Branchen sind 83 % der Betriebe mit ihrer Geschäftslage zufrieden. 17 % bewerten sie negativ. Die Einschätzungen sind sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben.
Bauhauptgewerbe verbessert sich
Das Ausbaugewerbe schneidet erneut überdurchschnittlich ab und behauptet sich trotz Einbußen in einem schwierigen Umfeld. Erfreulicherweise hat sich die Stimmung im krisengebeutelten Bauhauptgewerbe deutlich verbessert, die Situation bleibt aber gerade im Hochbau herausfordernd. Auch bei den verbrauchernahen Dienstleistern wie zum Beispiel den Friseuren oder Optikern hat sich die Lage leicht verbessert. In den Lebensmittelhandwerken ist die Zufriedenheit weiterhin überdurchschnittlich.
Mit Problemen zu kämpfen hat dagegen das Kfz-Handwerk. Angespannt ist die Lage auch bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf, darunter viele Zuliefer- und Metallbetriebe. Sie leiden unter dem Auftragsmangel ihrer industriellen oder gewerblichen Auftraggeber
Auftragsreichweite stabil
Die Reichweite der Auftragsbestände im Gesamthandwerk liegt bei 8,9 Wochen und damit fast auf dem Niveau des Vorquartals. Während im Ausbaugewerbe die Reichweite um eine halbe Woche auf 12,5 gestiegen ist, ist sie im Bauhauptgewerbe gesunken, und zwar von 11,8 auf nun 11,0 Wochen.
Gedämpfte Erwartungen
Dass sich ihre wirtschaftliche Lage im kommenden Quartal bessern wird, daran glauben lediglich 8 % der befragten Unternehmen. Im Gegensatz dazu erwarten 18 % eine Verschlechterung. Damit hat sich der Anteil der negativen Stimmen gegenüber dem Vorquartal (15 %) wieder leicht erhöht, liegt aber deutlich unter dem Wert des Vorjahres (25 %). Besonders im Bauhauptgewerbe sind die Erwartungen verhalten und eine schnelle Erholung scheint nicht in Sicht: 30 % gehen davon, dass sich ihre Lage verschlechtern wird.