PressemitteilungAuftakt zum Tag des Handwerks an den Schulen
Mit dem Entdeckerbus zu Handwerksbetrieben im Landkreis Dillingen
An den allgemeinbildenden Schulen in Bayern ist er inzwischen Pflicht. Einmal pro Schuljahr müssen die Schülerinnen und Schüler der Vorabgangsklassen handwerkliche Tätigkeiten kennenlernen – und zwar in Theorie und Praxis.
Eingebettet wurde dieser Tag des Handwerks im Landkreis Dillingen a.d.Donau in das bewährte Format des Entdeckerbusses mit Baustellentag, einem gemeinsamen Leuchtturmprojekt des Landkreises Dillingen, des Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT, der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben und der Handwerkskammer für Schwaben (HWK).
Unter dem Motto „Sei ein Entdecker – Erlebe das Handwerk im Landkreis Dillingen“ haben über 90 Schülerinnen und Schüler von neun Mittel- und Realschulen aus dem Landkreis die Gelegenheit attraktive Handwerksberufe hautnah zu erleben. In Handwerksunternehmen verschiedener Gewerke (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Bäckerei, Holzbau – Zimmerei, Metalltechnik, Orthopädieschuhtechnik, Elektrotechnik und Bau) können sie sich über die handwerkliche Ausbildung informieren und selbst erste praktische Erfahrungen sammeln. Damit das gut gelingt, ist Günter Hirschmann, der Geschäftsführer des Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT, als Bindeglied zu den Schulen ein wesentlicher Partner.
Für die teilnehmenden Unternehmen Sinning Haustechnik GmbH, Wölz Stahl- und Metallbau GmbH & Co. KG, Thanner GmbH, Gumpp & Maier GmbH und Bäckerei Wagner bietet die Aktion eine gute Möglichkeit, ihren Betrieb und ihre Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen.
Mittlerweile ist auch der Baustellentag ein wesentlicher Bestandteil des Entdeckerbusses. So bietet der Baustellentag die Möglichkeit, dass die Jugendlichen in komprimierter Form verschiedene Handwerksberufe unmittelbar am Einsatzort kennenlernen. In Kleingruppen können die Schülerinnen und Schüler sich von den Berufsbildern „Maurer/in und Beton- und Stahlbetonbauer/-in“, „Elektroniker/-in“ und „Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ überzeugen. Neben der Firma Krätz Bau beteiligen sich die Unternehmen Ortmann und Kain am Baustellentag.
Jugendliche von der Praxis begeistert
Die Jugendlichen der 8. Klasse der Mittelschule Wertingen hatten richtig Spaß. Für viele, wie den 14-jährigen Fabian Blank stand die Praxis im Vordergrund „Es ist immer spannender, wenn ich selbst etwas machen darf. Vorträge und Erklärungen sind eher langweilig“. Er könne sich gut vorstellen, einen handwerklichen Beruf wie z. B. Elektroniker zu ergreifen. Holz hat es dagegen der 14-jährigen Melanie Buß angetan, sie möchte nach dem QA eine Schreinerlehre machen und freut sich auf ihr Praktikum in einem Betrieb. Dass sie handwerklich begabt ist zeigte auch Phyllis Geiger (14). Sie hantierte bereits geschickt mit dem Holzhammer beim Bau einer Leonardobrücke. Dies ist eine Brücke, die aus gleichen Holzteilen zusammengesetzt ist und sich selbst trägt. Die Brückenteile werden so zusammengefügt, dass keine Fixiermittel wie Schrauben oder Nägel benötigt werden.
Auftaktveranstaltung in Binswangen
Zur Auftaktveranstaltung bei Holzbau Gumpp & Maier in Binswangen trafen sich Vertreter der veranstaltenden Institutionen sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft. Während die Jugendlichen in den Werkstätten des Unternehmens tätig waren, tauschten sich die Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft über aktuelle Fragen rund um die handwerkliche Ausbildung aus. Neben Gastgeber Alexander Gumpp waren u.a. Landrat Markus Müller, Kreishandwerksmeister Werner Luther und HWK-Präsident Hans-Peter Rauch anwesend. Auch die Abgeordneten im Bayerischen Landtag Dr. Fabian Mehring und Georg Winter waren auch zur Veranstaltung gekommen.
Grußwortredner betonen die Bedeutung der dualen Ausbildung
Der gastgebende Unternehmer, Alexander Gumpp stellte in seiner Begrüßung das Unternehmen Gumpp & Maier vor, das in Binswangen rund 130 Mitarbeiter, darunter zehn Azubis, beschäftigt. Gumpp nannte den Fachkräftemangel die größte unternehmerische Herausforderung. „Wir müssen die duale Ausbildung pushen und fachlich sowie menschlich kompetente Mitarbeiter für unsere Betriebe gewinnen – die Nationalität spielt dabei keine Rolle“, sagte der Unternehmer.
Die Kreishandwerkerschaft Nordschwaben hatte sich für diese Veranstaltung richtig ins Zeug gelegt und enorm engagiert. Für Kreishandwerksmeister Werner Luther ist dies ein großes Anliegen: „In unseren Betrieben brauchen wir gute Nachwuchskräfte, die später in der Lage sind, die aktuellen Techniken zu beherrschen. Das Handwerk ist modern und digital gut aufgestellt. Jugendliche haben bei uns nicht nur spannende Arbeitsmöglichkeiten, sondern echte Berufs- und Lebensperspektiven“.
Auch für Landrat Müller war dies ebenfalls ein wichtiger Termin: „Mit gemeinsamen Aktionen, darunter auch das Projekt „Sei ein Entdecker – Erlebe das Handwerk im Landkreis Dillingen“, versuchen wir, den Jugendlichen die attraktiven Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die Perspektiven, die zukunftsfähige Handwerksberufe bieten, zu vermitteln. So sind es nach wie vor das Handwerk und der Mittelstand, die das Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft darstellen – vielfältig und krisenfest. Mit dem Projekt möchten wir aktiv für das Handwerk werben. Handwerker sind „Macher und Gestalter unserer Heimat“. Deshalb ist der Entdeckerbus auch ein wesentlicher Baustein in der Fachkräftesicherung unseres Landkreises.“
HWK-Präsident Rauch ist inzwischen ein richtiger Fan des Tag des Handwerks an den Schulen: „Für uns Handwerker ist es wichtig, dass die jungen Menschen direkt mit den Berufen und den Betrieben in Kontakt kommen. Der Entdeckerbus in Landkreis Dillingen ist dabei ein absolutes Vorzeigeprojekt. Die Jugendlichen finden aktuell eine sehr komfortable Arbeitsmarktsituation vor und wir müssen die jungen Menschen direkt ansprechen und erreichen, damit sie Lust auf eine duale Ausbildung bekommen. Ich danke allen Betrieben, die sich hier engagieren, aber auch den Partnern aus dem Netzwerk, der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben und dem Landkreis Dillingen“.