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Ausbildungsberatung Ausbildung
Berufsanerkennung für Fachkräfte ohne Berufsabschluss
Das berufliche Feststellungsverfahren (Validierungsverfahren)
Feststellung und Bescheinigung der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit am Maßstab eines anerkannten Ausbildungsberufs (BvaDiG) §§ 41b. ff. HwO / §§ 50b. ff BbiG
Sie arbeiten seit Jahren in Ihrem Beruf als Fachkraft ohne Berufsabschluss?
Mit dem Verfahren der Berufsvalidierung können Sie Ihr berufliches Können und Wissen anhand eines anerkannten Standards bewerten lassen. Der Standard für die Berufsvalidierung ist die Ausbildungsordnung des jeweiligen Berufs.
Die Validierung bietet Ihnen die Möglichkeit, eine formale Bescheinigung der Handwerkskammer über das, was Sie in Ihrem Beruf können, zu erhalten. Das Zertifikat weist aus, in welchem Umfang Ihre berufliche Handlungsfähigkeit mit den Kompetenzen von Gesellen und Gesellinnen des Berufs vergleichbar ist.
Je nach Erfolg im Verfahren wird Ihnen eine vollständige oder eine nur überwiegende Vergleichbarkeit Ihrer beruflichen Handlungsfähigkeit attestiert.
Wer ist zuständig?
Wenn Sie am Verfahren teilnehmen wollen, wenden Sie sich bitte an Ihre Handwerkskammer vor Ort.
Arbeiten bzw. wohnen Sie im Raum Augsburg/Schwaben, wenden Sie sich bitte an die Handwerkskammer für Schwaben.
Lassen Sie sich vor Antragstellung von Ihrer Kammer beraten, ob die Teilnahme am Verfahren für Sie zielführend ist. Die Beratung ist kostenlos, für das Verfahren fallen Gebühren an. Die Antragsunterlagen erhalten Sie von der Kammer.
- mindestens 25 Jahre alt sind, ·
- das 1,5-fache der regulären Ausbildungszeit als Berufserfahrung nachweisen können, ·
- ihren Wohnsitz in Deutschland haben oder die Hälfte der nötigen Berufserfahrung in Deutschland erworben haben ·
- im Referenzberuf keinen deutschen Berufsabschluss oder keinen anerkannten ausländischen Abschluss haben sowie, ·
- nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis im Referenzberuf stehen.
- Da das gesamte Verfahren auf Deutsch durchgeführt wird, sind ausreichende Sprachkenntnisse nötig.
- Zeugnis über die vollständige Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit ·
- Bescheid über die überwiegende Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit ·
- Bescheid über die Ablehnung des Antrags, wenn keine überwiegende Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit festgestellt werden kann. ·
- Für Menschen mit Behinderung, für die auf Grund von Art und Schwere der Behinderung die Feststellung der überwiegenden oder vollständigen, für die Ausübung des Referenzberufs erforderlichen beruflichen Handlungsfähigkeit nicht möglich ist: Bescheid über die teilweise Vergleichbarkeit ihrer beruflichen Handlungsfähigkeit
- Information und Beratung Die interessierte Person erhält erste Informationen zum Verfahren und zu den Dokumenten, die für die Antragsstellung benötigt werden. Außerdem kann der passende Referenzberuf identifiziert werden. Der Referenzberuf ist ein dualer Ausbildungsberuf.
- Antragsstellung Die interessierte Person dokumentiert die beruflichen Fähigkeiten entlang des eigenen Lebenslaufs. Für die Antragsstellung werden die Angaben durch Arbeitszeugnisse, Arbeitsnachweise oder Zertifikate belegt. Die zuständige Stelle prüft den eingereichten Antrag und wertet die eingereichten Dokumente und Nachweise aus.
- Bewertung Ein Feststellungstandem, das aus zwei Prüfer/-innen besteht, stellt insbesondere mit praktischen und mündlichen Aufgaben die berufliche Handlungsfähigkeit im Gesamten oder in überwiegenden Teilen des Berufsbildes fest.
- Ergebnismitteilung Abhängig vom Ergebnis des Verfahrens stellt die Kammer ein Zeugnis über die vollständige Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit im Referenzberuf oder einen Bescheid über die überwiegende Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit im Referenzberuf aus. Kann keine ausreichende berufliche Handlungsfähigkeit festgestellt werden, wird der Antrag abgelehnt.
- Kopie eines Identitätsnachweises (z.B. Personalausweis, Reisepass)
- Kopie eines Wohnsitznachweises (z.B. Personalausweis, Aufenthaltstitel)
- Angaben zur Berufserfahrung im Referenzberuf (z.B. aktueller Lebenslauf)
- Nachweise über den Erwerb der beruflichen Handlungsfähigkeit (z.B. Arbeitszeugnisse, Weiterbildungen, Schulungen)
- ggf. Antrag auf Nachteilsausgleich
- Nachweise, die in einer anderen Sprache als in Deutsch ausgestellt sind, müssen in der Regel mit einer Übersetzung eingereicht werden.