PressemitteilungFriseurinnung bieten Pflegekräften kostenlose Haarschnitte
40 Salons der Friseurinnung Ostallgäu bieten Pflegekräften kostenlose Haarschnitte
Im Salon „Art of Hair“ in Kaufbeuren herrscht Betriebsamkeit - Haare waschen, schneiden, das letzte Styling platzieren. Die drei Kundeninnen genießen ganz offensichtlich ihren Friseurbesuch. Es sind besondere Kundinnen, die Friseurmeister Günther Fischer und sein Team heute chic machen. Die Damen sind alle von Beruf Krankenpflegerinnen und seit vielen Jahren am Klinikum Ostallgäu in Kaufbeuren tätig. Sie nutzen das Angebot der Salons, heute kostenlos bedient zu werden.
Die Friseurinnung Ostallgäu hatte ihre 69 Mitgliedsbetriebe zu dieser Aktion aufgerufen, um Pflegekräften für ihre enormen Leistungen während der Pandemie in den letzten beiden Jahren zu danken. Insgesamt beteiligten sich 40 Salons im gesamten Ostallgäu an dieser Maßnahme, die am 7. und 14. Februar stattfand.
Friseure machen begeistert mit
Friseurmeister Fischer, der seit 33 Jahren selbständig ist, hatte spontan zugesagt, als er von dieser Aktion erfuhr: „Mir geht es darum, aktiv etwas zu tun, einfach mehr als klatschen. Daher setzen meine Frau und ich sehr gerne unsere freien Montage ein und wollen den Menschen, die sich tagtäglich um Kranke kümmern, etwas zurückgeben und Danke sagen“, erklärt Fischer seine Intention. So investiert er mit Freude seine Zeit, setzt Material ein und arbeitet mit aller Professionalität.
Auch seine Frau Sandra war sofort dabei und betont: „Die Pflegekräfte müssen wirklich außergewöhnliche Leistungen erbringen, einfach toll. Da ist es doch klar, dass wir uns auch engagieren“. Insgesamt haben sich 14 Kundinnen bei Art of Hair für einen Wohlfühltermin angemeldet. Interessant ist, dass überwiegend Neukundinnen- und kunden in den Salon kommen. „Das ist für uns auch eine gute Werbung und wir können so unser Können und unsere Leistungsfähigkeit zeigen“, freut sich Fischer.
„Wahnsinn, große Klasse!“
Bei den Kundinnen im Salon kommt die Aktion richtig gut an. Ute Düring arbeitet als Krankenschwester im Klinikum Ostallgäu in Kaufbeuren auf einer IMC-Station (IMC: Intermediate Care). Dort werden Patienten behandelt und versorgt, die einen hohen pflegerischen Bedarf haben, aber aktuell keine Intensivstation brauchen. Sie ist seit 1983 in ihrem Beruf und bezeichnet ihn – trotz der anstrengenden Tätigkeit – immer noch als Traumberuf. Von der Innungsaktion ist sie begeistert: „Die Friseure hatten ja während der Pandemie auch schwierige Zeiten zu überstehen und gerade diese Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagen jetzt zu uns Danke und erkennen unsere Leistungen an. Das ist einfach toll!“
Düring ist zum ersten Mal im Salon Art of Hair. Mitgenommen hat sie ihre Kollegin Claudia Bauer, die im Nachtdienst auf der IMC-Station arbeitet und bei Günther Fischer Stammkundin ist. Claudia Bauer findet es „saugeil!“, dass die Pflegekräfte diese Anerkennung bekommen. „Ich habe durch einen Aushang bei uns auf der Station von der Aktion erfahren und mich gefreut, dass mein Friseur dabei ist. Dieses Angebot habe ich gerne aufgegrif-fen“, lacht sie.
Bisher hat der Freund die Haare geschnitten
Für Monika Maurus aus Obergünzburg ist der Haarschnitt von Profi Günther Fischer etwas Besonderes. „Ich arbeite auf einer reinen Covid-Station und bin beruflich sehr eingespannt. Da blieb für den Friseurbesuch kaum Zeit und so hat mein Freund mir ab und zu die Längen gekürzt. Aber der war in zwei Minuten fertig. Na ja, unter der Schutzkleidung, die wir in der Klinik tragen müssen, sieht eh keiner etwas“, meint sie lachend. Die Zeit bei Art of Hair genießt die Krankenschwester, die bislang auf einer Gastro-Station tätig war, in vollen Zügen. „Das ist Entspannung für mich und ich finde die Aktion der Friseurinnung super.“ Auch Monika Maurus ist erstmals bei den Fischers.
Aktion der Friseurinnung OAL ein voller Erfolg
Sandra Gareiß, die Obermeisterin der Friseurinnung Ostallgäu spricht von einem vollen Erfolg. „Bereits am ersten Montag haben wir in unseren Salons 240 Kundinnen und Kunden bedient. Das ist schon enorm. Setzt man einen durchschnittlichen Betrag von 50 Euro pro Kunde an, dann kommen wir einen stattlichen von Betrag von 12.000 Euro. Gerade wir Friseure haben während der Pandemie durch die Lockdowns, aber auch durch Einschränkungen in der Kundenbetreuung und umfangreiche Hygienekonzepte hohe Kosten und Einbußen hinnehmen müssen. Umso mehr bin ich stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen, dass sie so zahlreich diese Aktion mitgetragen haben. Herzlichen Dank an alle die mitgemacht haben. Toll!“