ImagekampagneHandwerk hilft Peter Maffay-Stiftung: Von Einsatzbereitschaft überwältigt.

Das deutsche Handwerk hilft - auch in Rumänien. Mit Geld- und Materialspenden sowie hunderten unentgeltlichen Arbeitsstunden unterstützen deutsche Handwerker die Stiftung von Peter Maffay beim Aufbau des Dorfes Radeln. Im Interview spricht der Rockstar über die Ziele des Projekts. 

Berlin, 4.12.2013 - Herr Maffay, seit Sommer 2011 bietet Ihr Kinderferienheim im rumänischen Radeln Erholung für traumatisierte Mädchen und Jungen. Was ist das Ziel Ihres Projekts "Schutzräume für Kinder"?
Bei den Gästen unseres Ferienheims handelt es sich um Kinder, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden - sei es durch Krankheit, Drogen, Misshandlung, sexuellen Missbrauch oder den Verlust eines Elternteils. Wir bieten den kleinen Gästen eine Auszeit und versuchen, ihnen neuen Lebensmut und gestärktes Selbstvertrauen zu vermitteln. Die wundervolle, unberührte Natur rund um Radeln bietet unzählige Möglichkeiten zum Spielen, Toben und Entdecken - und ist so oftmals die beste Therapie. Insgesamt waren bislang rund 1.000 Kinder aus Rumänien, Deutschland und sogar Spanien in unserem Ferienheim zu Gast, meist für 10 bis 14 Tage. Aber auch die Dorfkinder von Radeln sollen von unserer Einrichtung profitieren und bessere Zukunftsperspektiven erhalten. So bekommen sie zum Beispiel in der Schule täglich ein warmes Essen und am Nachmittag Hausaufgabenbetreuung.

Das Dorf Radeln in Rumänien ist infrastrukturell kaum erschlossen. Wieso haben Sie diesen Ort für Ihr Ferienheim gewählt?
Ausschlaggebend war letztendlich die wunderschöne alte Kirchenburg in Radeln, in deren Umfeld nun das ganze Projekt stattfindet. Da es "Schutzräume für Kinder" heißt, fanden wir, dass eine alte Burg symbolisch sehr gut passt. Das Gebäude selbst ist baufällig und wir arbeiten ständig an der Erhaltung. Und auch die Infrastruktur des Dorfes liegt uns am Herzen. Auch hier gibt es inzwischen große Fortschritte, zum Beispiel beim Ausbau der Straßen. Und in wenigen Monaten soll die Versorgung der gesamten Dorfbevölkerung mit fließendem Trinkwasser gewährleistet werden.

Neben materiellen Spenden haben Sie bei Ihrem Projekt vor allem auf die ehrenamtliche Unterstützung deutscher Handwerksbetriebe gesetzt. Wie ist es zu dieser Kooperation gekommen?
Vor etwa vier Jahren traf ich auf Verlagschef Alexander Holzmann, der mir direkt und unbürokratisch angeboten hat, unser Projekt durch kostenlose Werbung zu unterstützen - unter anderem in der Deutschen Handwerks Zeitung. Daraufhin kamen etliche Handwerksbetriebe auf uns zu und haben ihre Mithilfe angeboten. Von dieser Einsatzbereitschaft waren wir einfach überwältigt! Bis heute haben mehr als 80 deutsche Handwerker rund 640 Arbeitstage in die Sanierung des alten Gebäudebestandes in Radeln investiert - unentgeltlich. Vom ersten Spatenstich 2010 bis zur Einweihung des Ferienheims sind so nur 465 Tage vergangen. Ohne all die engagierten freiwilligen Helfer hätten wir das nicht annähernd in dieser Rekordzeit geschafft.

Welche handwerklichen Bauprojekte wurden bislang realisiert?
Begonnen haben wir mit dem Umbau und der Renovierung des alten Pfarrhauses als Verwaltungs- und Aufenthaltsgebäude, danach folgte der Neubau des Kinderferienhauses mit Wohnmöglichkeiten für bis zu 14 Kinder und ihre Betreuer. Es wurde ein Ärztehaus eingerichtet, in dem eine Ärztin einmal die Woche Sprechstunde für die Dorfbevölkerung anbietet. In der neuen Handwerkerunterkunft können freiwillige Helfer während ihres Aufenthaltes in Radeln wohnen. Als jüngste Projekte wurden unser Stiftungsgästehaus sowie ein Bio-Erlebnisbauernhof fertig gestellt. In naher Zukunft sind eine Kfz-Werkstatt, eine Safterei und eine Kindertagesstätte geplant.

Wie haben Sie die Stimmung unter den handwerklichen Helfern während der Bauarbeiten vor Ort erlebt?
Ich selbst war natürlich nicht die ganze Zeit vor Ort, aber wann immer ich vorbei geschaut habe, bin ich ausschließlich fröhlichen Gesichtern begegnet - es war eine wahre Freude! Aber eigentlich verwundert mich das nicht, denn Menschen, die sich dazu entschließen, ehrenamtlich zu helfen, haben im Allgemeinen eine positive Lebenseinstellung. Sie wollen einfach etwas bewegen und tun das dann voller Motivation. Das ist immer wieder schön zu sehen!

Wie kann man als Handwerksbetrieb in Radeln aktiv werden? Suchen Sie momentan nach Handwerkern eines bestimmten Gewerks?
Weil dort ständig etwas in Bewegung ist, kann man grundsätzlich sagen, dass wir immer nach Handwerkern suchen und uns jederzeit über freiwillige Helfer freuen. Ein bestimmtes Gewerk betrifft es eigentlich nicht. Metallbauer, Elektroniker, Ofenbauer, Maurer und Fliesenleger haben in den letzten Jahren schon wahnsinnig viel geleistet. Aber ebenso viel gibt es auch immer noch zu tun.

Dipl.-Kauffrau Susanne Sylvester

stv. Geschäftsbereichsleitung Unternehmensentwicklung und Kommunikation

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