
Schwäbisches Handwerkermuseum Zentrum der historischen Wasserversorgung AugsburgHandwerk mittendrin im Weltkulturerbe
Im Brunnenmeisterhaus war 500 Jahre lang die Zentrale der Augsburger Wasserversorgung – von der Handwerkskammer renoviert, beherbergt es heute das Schwäbische Handwerkermuseum
Die historische Wasserversorgung der Stadt Augsburg gehört seit 2019 zum Welterbe der UNESCO. Acht Jahre lang hatte die Stadt auf die Auszeichnung hingearbeitet. Das richtungsweisende Konzept, das über Jahrhunderte hinweg mit einem technisch ausgeklügelten System von Kanälen und Wasserwerken die Bürger mit reinem Trink- sowie Antriebswasser für Handwerksbetriebe, Kraftwerke und Mühlen versorgte, konnte die internationale Jury überzeugen. Die prosperierende Wirtschaft der freien Reichsstadt hängt eng mit dieser Technik zusammen und es waren Handwerksmeister wie der Zimmerermeister Caspar Walther, die diese Entwicklung vorantrieben und umsetzten.
Augsburgs Handwerk machte die Stadt reich
Mit dem Bau des „neuen“ Wasserwerks im Siebentischwald verloren der Brunnenmeisterhof und seine drei Wassertürme, die die Augsburger Prachtbrunnen in der Maximilianstraße speisten, zunehmend an Bedeutung. Die Anlage verfiel und war in einem jammervollen Zustand, als es wieder die Augsburger Handwerker waren, die, in Kenntnis der alten Bautechnik, beherzt dieses Kleinod in der Stadt fachmännisch restaurierten und neu erstrahlen ließen. Rechtzeitig zur 2000-Jahr-Feier Augsburgs im Jahr 1985 wurde das Schwäbische Handwerkermuseum im unteren Brunnenmeisterhaus eröffnet. Die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) ist heute Trägerin dieses Kleinods in der Altstadt, das im Zentrum des Weltkulturerbes von Augsburg steht. Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben ist begeistert: „Wir freuen uns mit den Augsburger Bürgern über diese Auszeichnung und sind stolz, was das Handwerk zu dieser Entwicklung beigetragen hat.“ Jahrhundertelang wurde die Wasserkraft des Lechs innovativ genutzt, um Mühlräder und Pumpwerke anzutreiben. Augsburgs Handwerk machte die Stadt reich – auch deshalb, weil dank eines ausgeklügelten Kanalsystems gute hygienische Verhältnisse herrschten und bestes Trinkwasser zur Verfügung stand.“
Weitere Infos: www.wassersystem-augsburg.de