ImagekampagneHoch hinaus mit dem Handwerk

Vom 6. bis 8. November treffen sich die Zulieferunternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche auf der AIRTEC in Stuttgart. Auch in diesem Jahr sind wieder viele Handwerksunternehmen auf dieser internationalen Luft- und Raumfahrtmesse vertreten, um ihre Innovationen und Spezialanfertigun-gen vorzustellen. Denn Handwerker wie Maschinenbauer, Graveure, Systemelektroniker oder technische Modellbauer fertigen wichtige Kom-ponenten für die Luft- und Raumfahrt.

Berlin, 30.10.2012 – Die deutsche Luft- und Raumfahrtbranche wächst: Der Gesamtumsatz des Wirtschaftszweigs stieg 2011 auf das Rekord-niveau von 25,7 Milliarden Euro. Gleichzeitig erreichten die Beschäftigten-zahlen erstmalig 97.400 Personen. Die internationale Wettbewerbsfähig-keit der deutschen Luft- und Raumfahrt ist auch ein Erfolg des Handwerks. Egal, ob für die Entwicklung von Hightech-Materialien, für die Realisierung von neuen Fertigungsverfahren oder für die Ausarbeitung von Problemlö-sungen: Das Fachwissen aus Handwerksberufen ist in vielen Bereichen unverzichtbar.

Mit Hightech aus dem Schwarzwald um die Welt

Internationale Luftfahrtriesen vertrauen auf das Know-how des deutschen Handwerks – zum Beispiel auf die Kownatzki GmbH & Co. KG aus Wehr. Für das Prestigeflugzeug A380 beauftragte Liebherr Aerospace die badi-schen Feinwerkmechaniker mit der Fertigung von Komponenten, die zur Steuerung der Landeklappen des Fliegers benötigt werden. Michael Kow-natzki weiß: „Die gegenwärtige Technik ist so komplex, da möchte fast niemand Standardware.“ Kownatzkis Zahnrad- und Getriebefabrik liefert ihren Kunden neben anspruchsvollen Hochpräzisionsteilen auch die Kon-zepte zu technischen Fertigungsverfahren. So hat sich das Hightech-Unternehmen aus dem Schwarzwald mit seinen knapp 100 Mitarbeitern international einen herausragenden Ruf in der Antriebstechnik erarbeitet. Entsprechend hochrangig ist die Liste der Auftraggeber – und das nicht erst seit heute: Schon für die Mondlandung 1969 lieferte das Familienun-ternehmen Präzisionsbauteile an die NASA.

Hochleistungskeramik für den Flugzeugbau

Eine weitere Innovation, die Flugzeugbauer-Herzen höher schlagen lässt, stammt aus einer schwäbischen Werkzeugfabrik. Die Werkzeuge des Gra-veurbetriebs Leonhardt aus Hochdorf sind ideal für die Bearbeitung von carbon- und glasfaserverstärkten Werkstoffen, wie sie in der Luft- und Raumfahrt verwendet werden. „Wir haben uns frühzeitig den Zugang zum Werkstoff Keramik erarbeitet“, erklärt Geschäftsführer Dr. Wolfgang Leon-hardt. Schneidewerkzeuge aus Hochleistungskeramik sind leicht, lang-lebig und härter als Stahl. Mit seinen 21 Mitarbeitern gehört Leonhardt heute zu den gefragtesten Spezialisten für Werkzeuge und Präzisionsteile im deutschsprachigen Raum. Zum Erfolg der schwäbischen Werkzeugfab-rik trägt seit 2005 auch die Zusammenarbeit mit dem Hochdorfer Partner-unternehmen OxiMaTec bei. Unter der Leitung des Keramikspezialisten Dr. Wolfgang Burger entwickelt man dort Rezepte und Verfahrenstechni-ken für noch leistungsfähigere Fertigungsstoffe. Und das mit Erfolg: Für ihre bahnbrechenden Produkte und Verfahren wurden der Leonhardt Gra-veurbetrieb und die OxiMaTec GmbH 2012 mit dem Kompetenzpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. „Unsere Spezialkeramik Di-macer® ist widerstandsfähig wie eine Keramik und dabei leitfähig wie Me-tall – eine technische Errungenschaft made in Hochdorf“, beschreibt der Unternehmer seine Innovation. Mit ihr profitiert die internationale Luftfahrt-industrie einmal mehr vom Erfindergeist des deutschen Handwerks.

Dipl.-Kauffrau Susanne Sylvester

stv. Geschäftsbereichsleitung Unternehmensentwicklung und Kommunikation

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