
Regisseure Alexander Eckert und Matthias Freier
PressemitteilungInterview mit Alexander Eckert vom Regisseur-Duo freier.eckert
"Wir wollen Menschen für das Handwerk begeistern."
Berlin, 14. März 2012 - "Wir sind Handwerker. Wir können das." Das beweist auch der neue TV-Spot für das Handwerk. In eindrucksvollen und ungewöhnlichen Bildern zeigt er, wie unzählige Handwerker mit ihrer Arbeit täglich unser Leben bereichern. Dafür rückt der Film die vielfältigen Gesichter und Leistungen, die hinter der "Wirtschaftsmacht von nebenan" stehen, in den Mittelpunkt.
Die Vielfalt in über 130 Berufen sowie die Leistungen des Handwerks abzubilden, war die große Herausforderung für die Macher des Spots, die Regisseure Alexander Eckert und Matthias Freier. Sie haben mit ihren kreativen Ideen und dem Ansatz, Handwerker bei ihrer Arbeit ganz ungestellt zu filmen, authentische und beeindruckende Bilder eingefangen. Auf diese Weise zeigen sie Handwerker, wie sie wirklich sind: Jeder Ton, jeder Griff und natürlich jeder Tropfen Schweiß, der täglichen Arbeit handwerklicher Lehrlinge, Gesellen und Meister, fügt sich im TV-Spot zu einer Hymne an die Leistungen des Handwerks zusammen. Und nichts weniger war auch der Anspruch der beiden Regisseure.
Herr Eckert, Sie haben das Handwerk gemeinsam mit Ihrem Kollegen Matthias Freier in Szene gesetzt. Wie waren Ihre Eindrücke?
Den Spot zu machen, war für uns Herausforderung und riesige Freude zugleich. Wir wollten die Vielfalt und Lebendigkeit des Wirtschaftsbereichs abbilden. Uns war dabei vor allem wichtig, authentische Menschen und Szenen zu zeigen. Das ist bei der Masse an Möglichkeiten im Handwerk echt schwierig. Ich denke aber, unsere Auswahl mit rund 20 Betrieben bietet einen guten Überblick. Außerdem spiegeln sich in zahlreichen Szenendetails mehr Handwerksberufe wider, als auf den ersten Blick vermutet wird. Schon mit einer einzigen Kameraeinstellung auf nur einen Handwerker lässt sich eine große Bandbreite handwerklicher Leistungen und Berufe einfangen. Der Friseursalon, in dem wir gedreht haben, war etwa mit eindrucksvollen handgefertigten Möbeln ausgestattet. Genau diese Details haben mich bei den Dreharbeiten sehr fasziniert. Zudem ist es toll, für eine so bodenständige Branche zu arbeiten. Die Marke Handwerk ist einfach überzeugend. Sie steht für Realität und Zukunft.
Das klingt ja, als seien Sie bereits ein Fan des Handwerks?
Ich stehe absolut zum Handwerk. Dieser Wirtschaftsbereich schafft echte Werte. Die Menschen sind bodenständig, nicht so abgehoben und stehen für die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Das bewundere ich sehr. Einer der beteiligten Handwerker beispielsweise fertigt Prothesen. Er selbst trägt auch eine und kann daher sehr gut beurteilen, welche hohe Güte seine Produkte haben.
Entstammt Ihre Begeisterung für das Handwerk der Beschäftigung mit der Branche während des Drehs?
Einer meiner besten Freunde ist gelernter Schreiner. Ich war also durchaus schon vor Drehbeginn eng mit dem Handwerk verbunden. Allerdings habe ich in der Planung, vor und während der Produktion die Branche tatsächlich noch besser kennengelernt - und sehr viele tolle Menschen getroffen.
Der Spot zeigt Auszubildende, Gesellen, Meister und tägliche Arbeitsschritte vieler unterschiedlicher Berufe. Wie ist es Ihnen gelungen, aus all dem einen zusammenhängenden Film zu machen?
Die zahlreichen Facetten des Handwerks werden zum einen durch die Art der arrangierten Bilder reflektiert: Denn auch der TV-Spot ist ein facettenreiches Gebilde. In vielen kurzen, aneinandergereihten Szenen werden die Branche, die Handwerker selbst sowie ihre Arbeitsschritte porträtiert. Zum anderen führt die Melodie des Ungarischen Tanz von Brahms mit einer einzigen Aussage durch den Film: "Das, das und das hat alles das Handwerk gemacht." Es kennzeichnet die bunte Maske aus der Theaterwerkstatt genauso wie die modellierte Krone im Zahntechniklabor. Dazu haben wir eine interessante Verzahnung der Melodie mit den Tönen des Handwerks eingebaut. Wir lassen die typischen Geräusche von Hämmern, Bohrern und Glockenschlägen die ersten Takte übernehmen. Der Spot endet ebenfalls mit Geräuschen, die täglich in Betrieben und in unserem Alltag zu hören sind. Der Zuschauer geht mit dem Spot auf Reise - eine faszinierende Bilderreise quer durch Deutschland zu starken Menschen und beeindruckenden Handwerksbetrieben.
Wie darf man sich die Abläufe vorstellen, bis so ein Spot fertig ist und wie aufwändig waren die Dreharbeiten?
Die gesamten Arbeiten auf unserer Seite mussten in kürzester Zeit erbracht werden. Das war eine enorme logistische Leistung und auch ein wahrer Kraftakt aller Beteiligten. Nach vier Wochen Recherche und Dutzenden besuchter Locations standen die finalen Teilnehmer und Orte fest. In Zahlen heißt das: Unser 25 Köpfe großes Team besuchte schließlich etwa 20 Handwerksbetriebe sowie elf weitere Locations und hat dabei mehr als 60 Handwerker und zahlreiche Komparsen eingebunden. Zwei Teams filmten immer gleichzeitig in sieben ausgesuchten Städten. An nur acht Drehtagen war dann alles im Kasten. Das war jedoch erst Schritt eins. Schritt zwei zum fertigen Spot war das Schneiden. Erst hier entstand aus Tönen, Bildern und Melodie eine stimmungsvolle "Sinfonie des Handwerks" - eine Verneigung vor den Leistungen der Frauen und Männer im Handwerk. Wir haben uns deshalb auch für einen schnellen Schnitt und einen modernen Stilmix aus HD Material, 16 und 8 mm Film und sogar Fotos entschieden, weil das eine moderne Herangehensweise ist, genauso modern wie das Handwerk selbst.
Die Szenen im Spot sehen alle sehr authentisch aus. Vor allem, weil die Menschen darin so natürlich vor der Kamera ihrem Beruf nachgehen. Wie kommt das?
Wir wollten, dass sich alle mit uns wohlfühlen. Deshalb haben wir unsere Hauptakteure erst einmal mit der Kamera begleitet. Wenn sie sich dann an uns gewöhnt hatten, war das Drehen von bestimmten Szenen kein Problem mehr. Außerdem haben wir häufig gemeinsam gelacht und viel geredet. Das entspannt und macht realistische Bilder möglich. Alle Beteiligten waren zudem sehr offen und waren mit hohem Engagement dabei. Nur so konnten wir eine tolle und authentische Abbildung des Handwerkeralltags herstellen.
Eine abschließende Frage: Welche Reaktion soll der zweite Kampagnenspot in der Öffentlichkeit hervorrufen?
Die Zuschauer sollen genau das sehen, was wir während der Dreharbeiten gesehen haben: Menschen, die ihre Arbeit auf realen Werten aufbauen und die Gesellschaft durch Innovationen sowie neue Techniken tragen und auch vorantreiben. Wir wollen Menschen für das Handwerk begeistern. Vor allem möchten wir auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen, wie spannend, erfüllend und perspektivreich ein Handwerksberuf sein kann.