PressemitteilungMehrwertsteuersenkung darf nicht zum Verramschen von Lebensmitteln beitragen
HWK-Präsident Rauch: „Nachhaltigkeit hat ihren Preis“
Der Preiswettbewerb um Lebensmittel treibt mit Inkrafttreten der Mehrwertsteuersenkung neue Blüten. Mit Kampfpreisen für Brot und Fleisch werden Kunden in die Supermärkte gelockt.
Gegen dieses Verramschen von Lebensmitteln wehrt sich das Handwerk in Schwaben entschieden: „Die schwäbischen Nahrungsmittelhandwerke können in diesem Wettbewerb der Schnäppchenpreise nicht mit den Lebensmitteleinzelhändlern und Discountern mithalten“, erklärt Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben und selbst Metzgermeister.
Damit unterstützt das schwäbische Handwerk auch die Initiative von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, gegen Dumpingpreise vorzugehen. Verbraucher müssen generell stärker für den Wert von Lebensmitteln sensibilisiert werden. „Haben wir denn aus der Corona-Krise nichts gelernt? Diese hat uns doch sehr deutlich gezeigt, wie wichtig das Lebensmittelhandwerk für die Versorgung der Bevölkerung ist. Wir müssen die regionalen Wertschöpfungsketten stärken und damit auch die Strukturen des Lebensmittelhandwerks erhalten“, fordert Rauch.
„Und Nachhaltigkeit hat nun mal ihren Preis“, sagt der HWK-Präsident weiter. „Bei den Preisen, die aktuell z.B. für industriell produziertes Brot und Fleisch aufgerufen werden, brauchen wir keine Debatte über Themen wie die Herkunft der Inhaltsstoffe und das Tierwohl zu führen. Handwerklich geprägte Bäckereien, Metzgereien und Brauereien dagegen beziehen ihre Rohstoffe vielfach aus der Region.“
Die Ernährungshandwerke wie Bäcker, Metzger, Müller, Konditoren und Brauer zählen in Schwaben rund 1.100 Betriebe, deren über 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter knapp 1.000 Auszubildende – einen Umsatz von knapp 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften.