ImagekampagneMeisterhand schützt Meisterwerk: Mit dem Handwerk ins Museum

Sie sind Schatzkammern und Wissensspeicher: Rund 6.500 Museen in Deutschland sammeln, erforschen und präsentieren wertvolle Kunst- und Kulturgüter. Der Internationale Museumstag am 18. Mai erinnert an die gesellschaftliche Bedeutung von Dauer- und Wechselausstellungen, zu deren Erfolg neben Künstlern und Kuratoren auch Handwerker beitragen.

 

Berlin, 7. Mai 2014 – Von der archäologischen Sammlung bis zur Galerie der Moderne – die deutsche Museumslandschaft ist eine der vielfältigsten der Welt. "Auch das Handwerk hilft, diesen kulturellen Schatz zu erhalten", so Anja Schaluschke, Geschäftsführerin des Deutschen Museumsbundes: "Ob bei Bauprojekten oder herausragenden Ausstellungen – seit jeher setzen die Museen in Deutschland auf die Leistungen von Restauratoren und Experten verschiedenster Gewerke des Handwerks."

Glanzvoller Auftritt für ägyptische Königin

 Die Büste der Nofretete gilt als Hauptattraktion des Neuen Museums in Berlin. Seit 2009 thront das Abbild der berühmten Pharaonen-Gattin in einer neuen Vitrine aus brüniertem Messing und Glas, die vom Handwerksbetrieb Museumstechnik Berlin hergestellt wurde. In den vergangenen Jahren ersetzten die Ausstellungsprofis die komplette Vitrinen-Ausstattung des Neuen Museums. "Das Projekt wird im Juli abgeschlossen", sagt Unternehmenssprecher Dominique Kluxen stolz. "Es ist ein Meilenstein in unserer 28-jährigen Firmengeschichte, mit dem wir inzwischen auch schon ausländische Auftraggeber überzeugen konnten." So erneuerten die Metallbauer, Glaser und Tischler im letzten Jahr alle 250 Vitrinen des Archäologischen Nationalmuseums in Madrid. "Konzeption, Fertigung und Montage vor Ort dauerten rund sechs Monate." Dabei bewegen sich die Ingenieure und Handwerker in einem äußert empfindlichen Bereich. Denn Museen stellen zum Schutz ihrer Exponate höchste Anforderungen an Vitrinen und Präsentationskörper. "Neben Metall und Glas setzen wir vor allem auf Mineralwerkstoffe, da diese die sensiblen Ausstellungsstücke chemisch weniger belasten als Holz", erläutert Kluxen. "Beim Schweißen, Sägen und Feilen ist natürlich Präzision gefragt. Da wir alles individuell von Hand fertigen, kann eine Vitrine schon mal mehrere Wochen in Anspruch nehmen." Diese Maßarbeit ist nötig, damit die Kunst und Kulturgüter keinen Schaden nehmen und auch in Zukunft eindrucksvoll ihre Wirkung entfalten können.

Meister rahmt Meister

Weltberühmte Museumsstücke bestimmen auch den Berufsalltag von Werner Murrer. Immerhin komplettierte der Münchener Handwerker schon Raffaels „Sixtinische Madonna" mit einem neuen Rahmen in altertümlicher Optik. "Derartige Rekonstruktionen gehören zu unserem Kerngeschäft", erklärt der 54-Jährige: "Dabei orientieren wir uns an historischen Vorlagen, die wir in monatelanger Arbeit recherchieren und umsetzen." Das Besondere: Werner Murrers Werkstatt liefert alles aus einer Hand: "Wir vereinen das Wissen von Schreinern, Glasern, Vergoldern und Buchbindern. Das bietet kaum eine andere Rahmenmanufaktur", so Murrer. Dieses geballte Know-how macht den bayrischen Handwerksbetrieb zum wichtigen Ansprechpartner für Kunstmuseen und Galerien in aller Welt. "Viele Auftraggeber wenden sich mit Härtefällen an uns: Beschädigte Gemälde, außergewöhnliche Formate, schwierige Epochen." Ludwig Meidners Gemälde "Apokalyptische Landschaft", ein Meisterwerk des Expressionismus, ist eines dieser herausfordernden Projekte: Da das Bild zweiseitig gestaltet ist, benötigt es neben dem Rahmen auch eine aufwändige Sockelkonstruktion. "Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Restauratoren haben wir auch hierfür eine Lösung gefunden", so Werner Murrer. Freistehend kann das Kunstwerk zunächst in der Neuen Nationalgalerie in Berlin und ab Juni in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch-Hall bewundert werden – von beiden Seiten.

Dipl.-Kauffrau Susanne Sylvester

stv. Geschäftsbereichsleitung Unternehmensentwicklung und Kommunikation

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