
Schwäbische Handwerksunternehmen erhalten Bundes- und Staatspreise für InnovationenPreise für Schwaben auf der IHM
Die besten Ideen aus dem Handwerk werden jedes Jahr auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München mit Bundespreisen und Bayerischen Staatspreisen prämiert. In diesem Jahr sind gleich drei schwäbische Betriebe auf der IHM ausgezeichnet worden. Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben: „Wir freuen uns sehr über den Erfolg unserer schwäbischen Unternehmen. Dass gleich drei Preise nach Schwaben
gehen zeigt, wie viel Innovationskraft in unserem Kammerbezirk steckt.“ HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner ergänzt: „Die Bundesund Staatspreise haben einen hohen Stellenwert. Das ist die Champions League im Bereich der handwerklichen Auszeichnungen. Neben einem ordentlichen Preisgeld bedeutet es erstklassige Werbung für einen Gewinner-Betrieb.“
Die Bundespreise zeichnen hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk aus. Die Bayerischen Staatspreise werden für besondere gestalterische und technische Leistungen im Handwerk verliehen. Insgesamt 26 Aussteller wurden auf der Internationalen Handwerksmesse
mit Preisen geehrt. Jeder Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Bundesinnovationspreise
Die Firma Energie für Gebäude KG aus Kaufbeuren erhielt den Bundesinnovationspreis für ihre ClimatePower-Flächenheizung. Die Heizung für Wände oder Decken zeichnet sich durch ihr innovatives Design und Layout aus und schafft dadurch ein gleichmäßiges Raumklima bei relativ niedrigen Vorlauftemperaturen. Durch die hocheffektiven Kapillar-Wärmetauscher und die durchdachte Verrohrung können die Elemente in Wänden und Decken angebracht oder mit vorhandenen Radiatoren-Heizkörpern kombiniert werden. Durch die geringen Vorlauftemperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius eignen sich die Module besonders zum Anschluss an beispielsweise Wärmepumpen oder solarthermische Anlagen. Der Vorteil für das Fachhandwerk liegt darin, dass das System schnell, einfach und ohne Spezialwerkzeug installiert werden kann. Das Produkt wird in Schwaben hergestellt. Somit sind auch die Lieferwege kurz.
Martin und Benjamin Sandler, Senior- und Juniorchef der Energie für Gebäude KG: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Vor allem auch, weil dadurch ein wichtiges Thema nach vorne gebracht wird. Durch innovative Technik und mit durchdachten Konzepten stellen wir sicher, dass Heizungsanlagen nicht nur effizienter und sparsamer laufen, sondern bis 2045 CO2-neutral, möglichst kostenneutral und unsere Kunden so energieautark wie möglich werden können. Wenn die Wärmewende gelingen soll, muss sie praxistauglich und wirtschaftlich sein. Wir wollen uns auch ausdrücklich bei der Handwerkskammer für Schwaben
bedanken. Die langjährige und substanzielle Unterstützung der Kammer war ein wichtiger Baustein für diesen Erfolg.“
Benjamin Sandler, Energie für Gebäude KG: „Wenn die Wärmewende gelingen soll, muss sie praxistauglich und wirtschaftlich sein."
Auszeichnung mit dem Bundesinnovatonspreis (von links): Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner mit den Preisträgern Martin und Benjamin Sandler von der Firma Energie für Gebäude KG aus Kaufbeuren
Bitumenschneidemaschine
Die Rooffox GmbH aus Augsburg wurde ebenfalls mit dem Bundesinnovationspreis ausgezeichnet für ihre Bitumenschneidemaschine Flat Roof Fox. Dabei handelt es sich um ein neuartiges Gerät zum Zuschneiden von Bitumendachbahnen. Nach Programmierung, welche auch über Smartphone oder Tablet erfolgen kann, schneidet das Gerät eine vorbestimmte Anzahl von Dachbahnteilstücken exakt auf die voreingestellte Länge. Mühsames händisches Ausmessen und Schneiden entfällt und Anwender sparen Arbeitszeit und Kosten. Das Gerät erlaubt ein knieund rückenschonendes Arbeiten und die Verletzungsgefahr entfällt. Tobias Büttgen, Geschäftsführer Rooffox GmbH: „Ich freue mich außerordentlich. Viel mehr kann man sich gar nicht freuen. Schließlich ist das die Goldmedaille unter den Handwerkspreisen. Die 5.000 Euro Preisgeld werde ich in die weitere Entwicklung und Produktion stecken. Mit der Resonanz an meinem Stand auf der IHM bin ich auch hochzufrieden. Das Interesse war riesig.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte) und ZDH-Präsident Dittrich (rechts) im Gespräch mit Marlies Klingler und Tobias Büttgen von der Rooffox GmbH aus Augsburg. Im Vordergrund die neuartige Bitumenschneidemaschine der Firma.
Die Goldschmiede M. Winter aus Schwabmünchen erhielt den Bayerischen Staatspreis für die nachhaltige Anfertigung nahtloser Ringe in Gold und Platin. Hier handelt es sich um ein innovatives Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Ringen aus Edelmetallen mit besonderen Oberflächeneigenschaften. Durch ein von Hermann Winter entwickeltes mehrstufiges Verfahren wird in 15 Zügen aus einer runden Platte eine Hülse, die dann durch anschließende Rundwalzprozesse zum jeweiligen Ring in der gewünschten Größe wird. Durch diese Technik wird die Oberflächenhärte um über 20 Prozent erhöht. Auch Ringe aus hochwertigen Platin-Mischungen können geformt werden, die im Gussverfahren aufgrund der Entmischung nicht möglich wären.
Dank an HWK Schwaben
Hermann Winter, Geschäftsführer: „Der Preis ist eine tolle Anerkennung. Das Geld werden wir in die weitere Entwicklung stecken. Unser Dank gilt vor allem auch der Handwerkskammer für Schwaben, ohne deren Unterstützung dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.“