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Politik muss Handwerk mehr in den Blick nehmen

Der Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK), Hans-Peter Rauch, und Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner haben Mitte Mai gegenüber Vertreterinnen und Vertretern der schwäbischen FDP bemängelt, dass das Handwerk bei politischen Entscheidungen nach wie vor nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt werde.



Weitere Belastung des Handwerks muss aufhören

Rauch warf die Frage auf: „Wer soll sich unter diesen Bedingungen noch guten Gewissens selbstständig machen? Mit der Pflegereform, dem Sonderurlaub für Väter oder der elektronischen Krankschreibung werden gerade unsere personalintensiven Handwerksbetriebe immer mehr finanziell und zeitlich beansprucht. Unsere Belastbarkeit ist schon längst überschritten. Das muss endlich aufhören“, mahnte der HWK-Präsident. Der Landtagsabgeordnete Franz Josef Pschierer pflichtete Rauch bei. Er kenne aus eigener Erfahrung ähnliche Probleme im Vereinswesen. Die Politik dürfe hier nicht resignieren.



Bei Energie und Einwanderung Handwerk zu wenig im Fokus

Rauch und Wagner sehen auch bei der Reform des Gebäudeenergiegesetzes und beim Industriestrompreis die Interessen des Handwerks unzureichend oder gar nicht gewahrt. Die Pläne zum Heizungstausch seien unrealistisch und jene für einen Industriestrompreis unfair gegenüber stromintensiven Handwerksbetrieben. Der Bundestagsabgeordnete Stephan Thomae sicherte der HWK Schwaben zu, dass der Regierungsentwurf für ein angepasstes Gebäudeenergiegesetz keinesfalls unverändert den Bundestag passieren werde. Die FDP werde auf deutliche Veränderungen drängen.

Wagner ging zudem auf die Pläne der Koalition für mehr Zuwanderung ein. Grundsätzlich seien diese zu befürworten, aber: „Wenn es keine klaren und straffen Verwaltungsverfahren und keine Ansprechpartner für kleinere Betriebe gibt, dann werden die gut gemeinten Pläne zu mehr Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland fürs Handwerk ins Leere laufen.“ Thomae gestand zwar ein, dass es diese Strukturen derzeit noch nicht im nötigen Maße gebe. Das neue Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten solle dies jedoch ändern.

Zudem forderte der HWK-Hauptgeschäftsführer, dass mit mehr Zuwanderung die hohen Aus- und Weiterbildungsstandards im Handwerk nicht infrage gestellt werden dürften. Wenn Arbeitskräfte aus dem Ausland noch nicht die nötige Qualifikation mitbrächten, dann müssten sie diese hier in einem durchdachten System nachholen können. Die HWK Schwaben bringe sich gern in diese Debatte ein. Thomae griff das Angebot auf und zeigte Verständnis für die Argumente des Handwerks. Er wolle sie mit nach Berlin nehmen und in die weitere Diskussion einfließen lassen.



Stand: 19.05.23

Joachim Schneider

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